Elbisch-Crashkurs
Vorwissen, um einen Auftrag aufzugeben
Elbisch: Allgemeines, Grundbegriffe
"Elbisch" ist ein Begriff, der praktisch immer falsch verstanden wird.
"Elbisch" bezeichnet eine Gruppe von Sprachen, und nicht, wie meistens angenommen nur eine einzige Sprache.
Erfunden wurden sie vom Sprachhistoriker (Philologen) J.R.R. Tolkien.
Der zweite extrem wichtige Punkt ist die Unterscheidung von Sprache und Schrift. Tolkien hat mehrere elbische Sprachen entwickelt. Ein Beispiel einer solchen Übersetzung in eine dieser Sprachen wäre "Mae govannen!", ein Gruss in der elbischen Sprache Sindarin.
Neben den Sprachen hat Tolkien aber auch noch mehrere Schriftsysteme entwickelt.
Sprache und Schrift sind unabhängig voneinander!
Mit diesen Schriftsystemen kann man also alle Sprachen darstellen, also nicht nur elbische Sprachen, sondern auch Deutsch und Englisch. Wenn man ein Text in ein anderes Schriftsystem setzt, nennt man das Transkription. Als Beispiel hier die Transkription von "Mae govannen":
Man muss also entscheiden, ob man seinen Text in eine elbische Sprache übersetzen will und diese danach mit einer elbischen Schrift darstellen will ("Übersetzung + Transkription") oder ob man z.B. einen deutschen Text, ohne ihn in eine andere Sprache zu übersetzen, in einer elbischen Schrift darstellen möchte ("Transkription").
Übrigens:
Das Nomen heisst "Transkription", das Verb "transkribieren" und das Partizip II "transkribiert"! Doofes Wort, nicht wahr? ;-)
1.1. Elbische Sprachen
Es gibt also mehrere elbische Sprachen. Allerdings wurden nur zwei Sprachen von Tolkien so weit entwickelt, dass man Übersetzungen in diese Sprache anfertigen kann. (Und selbst dann ist es möglich, dass man bestimmte Sätze nicht übersetzen kann, weil man zu wenig Wörter dafür hat!)
Diese Sprachen sind Quenya und Sindarin. Welche Sprache soll man wann benutzen?
Der Hauptgrund für die Entscheidung sollte der kuturelle Hintergrund der Sprachen sein: Quenya wurde von den Hochelben in den Unsterblichen Landen verwendet und Sindarin hauptsächlich in Mittelerde.
Wer sich also eher für den Herr der Ringe und Mittelerde interessiert, sollte Sindarin nehmen, wem daran liegt, etwas möglichst "Reines", Elbisches zu haben, sollte Quenya nehmen, da die Hochelben als hauptsächliche Träger der elbischen Kultur gelten.
Weitere Argumente:
Quenya hat eine besser bekannte Grammatik und mehr Vokabular als Sindarin. Die Grammatik des Quenya ist etwas einfacher als die des Sindarin.
Die meisten der berühmten elbischen Filmzitate sind Sindarin.
1.2. Elbische Schriften
An relevanten elbischen Schriftsystemen gibt es die Tengwar und die Cirth:
- Bei den Tengwar handelt es sich um die Schrift, die auch auf dem Einen Ring zu finden ist, oder auf dem Westtor von Moria.
- Den Cirth (Elbenrunen) begegnet man in Balins Grabkammer in Moria (auf dem Grabstein und im Buch das Gandalf liest.)
Zahlen und Daten kann man mit den Tengwar darstellen!
2. Übersetzungen
Einzelne Wörter
...sind selbstverständlich der einfachste Typ von Übersetzung, da man keine Grammatik zu beachten braucht. Allerdings ist das Vokabular mit rund 4000 Einträgen im Vergleich zum Deutschen Sprachschatz begrenzt und es kommt oft vor, dass ein Wort nicht vorhanden ist. In diesem Fall kann man einerseits mit Synonymen suchen oder das Wort halt umschreiben.
Sätze und längere Texte
...sind in praktisch allen Fällen relativ aufwendig. Die Grammatik des Quenya ist sehr vielseitig und zum Teil ist es mit ihr möglich, Dinge, die im Deutschen mit mehreren Wörtern gesagt werden müssen, in einem einzigen, mit vielen Hintergedanken und Beachtung von Regeln und Möglichkeiten ausgestatteten Wort zu schreiben. Quenya umfasst 11 grammatikalische Fälle (Deutsch: 4), 14 Personalformen (Deutsch: 6), 4 Zahlformen (Deutsch: 2) und vieles mehr...
Namen
Die Frage, wie und ob überhaupt, Namen ins Elbische übersetzt werden sollten ist eine schwierige, da ein Name für den Namensträger doch eine grosse Bedeutung hat.
Wenn ihr mir einen Namen zum übersetzen gebt werde ich dessen Bedeutung übersetzen und dabei versuchen, einen Namen zu erhalten, der elbisch klingt und vom Umfang her als Name taugt. (und natürlich grammatikalisch korrekt ist!)
Wenn euch die Bedeutung des Namens aber wichtig ist, müsst ihr selbst etwas Vorarbeit leisten und euch einen Beinamen zulegen, den man übersetzen kann, wie zum Beispiel "Pferdeflüsterin" oder mit was auch immer ihr euch identifizieren möchtet.
Transkriptionen
Die Tengwar sind eine Lautschrift, das heisst, dass jedes Zeichen für einen Laut steht. Man vergleiche dies mit dem Deutschen: Das Deutsche verwendet Buchstaben. Buchstaben können zu einem grossen Teil auch Lauten entsprechen, die Klassiker darunter die Vokale. Der Buchstabe "Q" hingegen ist kein Laut. Das Wort "Quark" beispielsweise besteht aus den Lauten K, W, A, R, K. Des Weiteren kann der Buchstabe "V" dem Laut W (wie in Vase), andererseits auch dem Laut F (Vogel) entsprechen.
Bei den Tengwar steht immer jedes Zeichen für denselben Laut.
Da nicht alle Sprachen dieselbe Laute brauchen, verwendet man die Tengwar je nach Sprache etwas anders.
Beim Transkribieren ist es also notwendig zu wissen, wie man das, was man transkribieren möchte, ausspricht. Solltet ihr also zum Beispiel einen Namen von mir transkribiert haben wollen und man diesen Namen falsch aussprechen könnte, gebt an, wie er ausgesprochen wird. (Beispiel "Jesse" ausgesprochen [Tschessi] )
(Im Zweifelsfalle meinerseits werde ich noch nachfragen)
Quellenlage, Belegbarkeit der Angaben
Im Folgenden meine Quellen und Referenzen, mit denen ich die Transkriptionen und Übersetzungen anfertige, damit ihr euch sicher sein könnt, dass das, was ich euch angebe zu 100% korrekt ist.
Helmut W. Pesch, Das Grosse Elbisch Buch
Bastei Lübbe Taschenbücher
Originalausgabe
1. Auflage: April 2009, Bergisch Gladbach
ISBN 978-3-404-28524-2
Dies ist mein Haupt-Referenzwerk. Hier nehme ich die Grammatik, die Schreibweisen für die Elbischen Sprachen und einen Teil des Vokabulars her.
Links zu weiteren Wörterlisten finden sich bei den Links
Grammatik-Referenzen:
- "Quetin i lambë eldaiva" - Quenya-Kurs von Thorsten Renk
- "Pedin edhellen" - Sindarin-Kurs von Thorsten Renk
- Quenya-Kurs von Helge Kåre Fauskanger
- Quenya Verb Chart von ambar-eldaron.com
- Sindarin Verb Chart von councilofelrond.com